Hätte man vor fast 20 Jahren vom Kirmestrubel am Lotterhof gesprochen, wäre man mit Sicherheit ausgelacht worden. Da hätte man zu hören bekommen: abreißen, entsorgen, „ warm abtragen“ usw. Dank der Aktivitäten des Fördervereins und zahlreicher Freunde und Mitstreiter konnte dies nach jahrelangen intensiven Sanierungsarbeiten verhindert werden und schon äußerlich ein einzigartiges Kleinod des Erzgebirges entstehen. Mittlerweile haben auch Firmen aus Geyer und Umgebung mit dazu beigetragen, dass nunmehr die Räume des 1. Obergeschosses eine beeindruckende Gestaltung erhalten. So wurde in den letzten Wochen der gesamte Fußboden des 1. OG wärmeisoliert und Beton eingebracht. Im kommende Jahr ist dann der Einbau einer sogenannten Schlossdielung vorgesehen Ein Steinmetzunternehmen aus Mildenau sanierte die zahlreichen Schäden an den Innengewänden. Ungezählte Meter von Kabeln verlegte eine Elektrofirma aus Geyer in Absprache mit dem Einbau der nötigen Haustechnik zur Vorbereitung der Heizung und der Sanitäranlagen für das gesamte Gebäude. Seit Monaten arbeiten Restauratoren an der vielfältigen Gestaltung der Wände. So sind farbliche Fassungen aus der Zeit des Barocks, des Klassizismus und insbesondere der Renaissance wieder sichtbar geworden. Besonders die Gestaltung der Laibungen der Türgewände beeindrucken den Betrachter. Bei den Bauarbeiten stieß man sogar auf einen offenen Kaminzug aus Lotters Zeit. Bis Ende September will der Restaurator den künftigen Empfangsraum für die Besucher fertigstellen.
Am 03. Oktober ab 14.00 Uhr erwartete das Herrenhaus zahlreiche Gäste zur Eröffnung der Ausstellung „Schlösser als Orte der Demokratie“, die vom „Schlösserland Sachsen Freundeskreis e. V.“, Dresden, vorbereitet wurde. Auch hier waren wieder zahlreiche “Stammgäste“ dabei, bei der die „ESKIMOS“ am späteren Abend die Besucher zu einem Tänzchen im Freien animierten.
Auch am Kirmessonntag zum Tag des offenen Denkmals fanden zahlreiche Gäste nicht nur aus der näheren Umgebung den Weg zum historischen Renaissancegebäude und überzeugten sich von den Sanierungsfortschritten.
Am Nachmittag erfreuten sich die vielen Anwesenden bei Kaffee und Kuchen an den Klängen zweier Bandoneonspieler aus Ehrenfriedersdorf.
Alles in allem war das Kirmeswochenende bei prächtigem Wetter und guter Laune eine gelungene Veranstaltung des Fördervereins.
Den vielen Mitstreitern sei durch ihr Engagement für unser historisches Gebäude ein großes Dankeschön gesagt. D. Meyer